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Die drei Fragezeichen

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Die drei ??? (gesprochen: Die drei Fragezeichen; Originaltitel: The Three Investigators; Nebenform: Die drei Detektive) ist eine Hörspielserie, die auf der
gleichnamigen Jugendbuch-Reihe Die drei ??? beruht.

Alle bisher im deutschsprachigen Raum erschienenen Bücher des Franckh-Kosmos Verlags wurden als Hörspiel adaptiert oder sind in Planung. Die Hörspiele werden
von dem Hörspiellabel Europa unter der Regie von Heikedine Körting produziert.

Aufgrund langwieriger Lizenzstreitigkeiten zwischen Kosmos und Europa erschienen zwischen 2005 und 2008 keine Hörspiele basierend auf der Buchreihe.
Stattdessen wurden 2006 und 2007 Hörspiele mit derselben Stammbesetzung unter dem Titel DiE DR3i veröffentlicht. Mit über 44 Millionen verkauften Tonträgern
ist Die drei ??? die erfolgreichste Hörspielproduktion der Welt.

Anfänge

Die ersten sechs Folgen erschienen am 12. Oktober 1979 unter dem Label Europa. Zu diesem Zeitpunkt existierte die gleichnamige Buchserie bereits seit über
zehn Jahren, so dass das Team rund um die Produzentin Heikedine Körting über eine breite Auswahl an Abenteuern verfügte. Um die Serie möglichst langfristig
auf dem Hörspielmarkt zu etablieren, wählte man eine andere Reihenfolge als bei den Buchveröffentlichungen.
Anstatt mit dem ersten Buchtitel … und das Gespensterschloss zu beginnen, wurde das Abenteuer … und der Super-Papagei zum Serienstart vertont.

Daraus ergab sich ein inhaltlicher Logikfehler, der die Rolle des Erzählers und Auftraggebers Alfred Hitchcock betraf: In der Buchvorlage … und das
Gespensterschloss lernen die drei Detektive Alfred Hitchcock überhaupt erst kennen und gründen am Ende der Episode ihr Detektivbüro.
In der Hörspiel-Serie trägt das Gespensterschloss allerdings die Nummer 11. Um den daraus entstehenden Fehler auszugleichen, wurde die Folge für die
Hörspieladaption so umgeschrieben, dass die drei Detektive Alfred Hitchcock schon aus früheren Fällen kennen. Die Gründung der Detektei spielt im Hörspiel
keine Rolle.

Personen

Justus Jupiter „Just“ Jonas
(im Original Jupiter „Jupe“ Jones, Erster Detektiv – im deutschen Hörspiel gesprochen von Oliver Rohrbeck)

Justus ist der Gründer des Detektivbüros, das seinen Hauptsitz in einem alten Wohnwagen auf dem Schrottplatz seines Onkels hat. Die sogenannte „Zentrale“
ist mit einem Computer, einem Telefon und einem Fotolabor ausgestattet. Zum Schutz vor neugierigen Blicken ist sie in den Folgen 1–41 sowie seit
Folge 125 unter Gerümpel verborgen und nur durch Geheimgänge erreichbar.

Justus ist ein pummeliger Junge mit genialem Verstand. Nicht selten ärgert er seine Detektivkollegen und vor allem die überführten Verbrecher mit seiner
geschwollenen Art zu reden, seiner Vorliebe, Geistesblitze bis zur Ausführung für sich zu behalten und Vorträge zu halten. Er verabscheut körperliche
Bewegung, jegliche Art von Gewalt und leidet unter Höhenangst. Seine Eltern Julius und Catherine starben, als er noch ein kleines Kind war.
Seitdem lebt er bei seinem Onkel Titus und seiner Tante Mathilda, die das Gebrauchtwarencenter Titus Jonas in Rocky Beach betreiben.
Als Kind war er Star der Fernsehserie Wee Rogues (meist als Die kleinen Strolche übersetzt). Darin spielte er einen altklugen, dicklichen Jungen namens
Baby Fatso.

In den meisten Folgen wird Justus unweigerlich zur Hauptperson. Die Verbrecher scheinen schnell zu merken, dass er ein genialer Kopf ist.
Meisterdieb Victor Hugenay bittet Justus mehrmals, mit ihm zusammenzuarbeiten. Er kommt dieser Bitte jedoch nur einmal nach – in der Folge
„…und der seltsame Wecker“. In „Botschaft aus der Unterwelt“ wird Justus vor die Wahl gestellt, wer sein besserer Freund sei – Bob oder Peter.
Justus entscheidet sich nach langem Zögern für Peter, begründet seine Entscheidung aber nicht.

Justus hat neben seinem häufig vorlauten Auftreten auch andere charakterliche Seiten, die in einigen Folgen besonders deutlich werden:
In „Das leere Grab“ handelt er das erste Mal nicht auf eine lang durchdachte Weise, sondern ungewohnt vorschnell.
In „Das Erbe des Meisterdiebs“ ist er verliebt, und will dafür sogar einen Diebstahl begehen. In „Botschaft aus der Unterwelt“ wird er mit der Angst
konfrontiert, in ein Zeugenschutzprogramm aufgenommen zu werden.

In den älteren Folgen wurden die Geschichten vor allem aus der Sicht von Bob und Peter erzählt – ähnlich wie bei Meisterdetektiv Sherlock Holmes ließ
man die ahnungslosen Gefährten beschreiben, wie sie das Genie beobachteten, aber nicht wussten, worüber dieses nachdachte. Vor allem in den ersten Folgen
wird Justus mit Sherlock Holmes verglichen und die Thematik in „Botschaft aus der Unterwelt“ noch einmal besonders aufgegriffen. In neueren Folgen werden
jedoch häufiger Justus´ Gedanken beschrieben und tendenziell weniger Gebrauch von Vergleichen gemacht. In „Das leere Grab“ findet erstmals sein zweiter
Vorname Jupiter Erwähnung. Dieser ist eine Anspielung auf seinen Originalnamen Jupiter Jones.

Justus’ Freundin Lys de Kerk ist eine ehemalige Hollywood-Schauspielerin, die ein Studium begonnen hat. In „Der geheime Schlüssel“ trennen sie sich wieder,
nachdem Lys als Figur schon lange nicht mehr vorgekommen war. Seit „Der Biss der Bestie“ besitzt Justus ein Motorrad, das er allerdings verstecken muss,
da Tante Mathilda ihm verbietet, es zu benutzen.

Peter Dunstan Shaw
(im Original Peter „Pete“ Crenshaw, Zweiter Detektiv – im deutschen Hörspiel gesprochen von Jens Wawrczeck)

Peter ist der größte und kräftigste der drei Detektive. Er ist ein Sport-Ass. Deshalb ist es seine Aufgabe, die Verfolgung von fliehenden Verbrechern
aufzunehmen – ob zu Fuß oder auf dem Fahrrad. Trotz seines Körperbaus ist der zweite Detektiv der ängstlichste von allen. Er sieht seine Vorsicht aber
als notwendig an, um den gefährlichen Abenteuern unversehrt zu entkommen. In prekären Situationen ist Peter nicht selten der mutigste der drei;
so klettert er zum Beispiel in „Der geheime Schlüssel“ eine verrostete Leiter an einem baufälligen Gebäude hoch und in „Die geheime Treppe“ eine Felswand.
Außerdem ist er der einzige der drei, der an Geister glaubt. In einigen Folgen zeigt er sich Geld gegenüber besonders interessiert.

Peter ist der aufbrausendste der drei Detektive. Gegenüber Skinny Norris und anderen Gegnern verspürt Peter tiefen Hass. Wird er von anderen Menschen
geärgert oder bedroht, hegt er manchmal Rachegedanken. In neueren Folgen wird Peter zunehmend als dumm dargestellt. Seit der Folge „Geisterbucht“ führt
er ein Fremdwörterbuch, in das er alle komplizierten Begriffe einträgt, die Justus verwendet.

Er ist stolzer Besitzer einer Dietrich–Sammlung, der noch kaum eine Tür verschlossen geblieben ist. Außerdem repariert er in einigen Folgen Autos und
ist der erste der drei Detektive mit einem eigenen Wagen, einem nicht immer zuverlässigen roten MG. In den älteren Folgen besitzt er zeitweise andere Autos.

In „Gefahr im Verzug“ erfährt man, dass Peter mit zweitem Namen Dunstan heißt.

Er hat auch eine Freundin, ihr Name ist Kelly Madigan. In dem 2007 erschienenen Computerspiel „Das Gold der Inkas“ wird die Verlobung der beiden
bekanntgegeben, in den Büchern und Hörspielen wird dies jedoch nicht aufgegriffen.

Robert „Bob“ Andrews
(Recherchen und Archiv – im deutschen Hörspiel gesprochen von Andreas Fröhlich)

Bob ist bei der Gründung der drei Fragezeichen in der englischen Pilotfolge „The secret of terror castle“ durch einen Beinbruch eingeschränkt, daher
fällt ihm ursprünglich die Aufgabe Recherchen und Archiv zu. Seinen Interessen kommt dies sehr entgegen, denn er ist ein leidenschaftlicher Bücherwurm
und arbeitet in den früheren Folgen der Serie nachmittags oft in der lokalen Bücherei. Zu Beginn ist Bob der kleinste der drei Detektive und trägt eine
Brille. Keine Information entgeht seiner gewissenhaften Suche in Bibliotheken und Zeitungsarchiven. Darüber hinaus fotografiert er gerne und entwickelt
die Fotos in der Dunkelkammer der Zentrale. Für ihre Detektivarbeit ziehen die drei Fragezeichen daraus erheblichen Nutzen. In späteren Folgen sind die
Detektive im Besitz einer Digitalkamera. Bobs Vater ist Reporter bei der Los Angeles Post, häufig sind dessen Kontakte für die drei Fragezeichen hilfreich.

In den Crimebuster Folgen, in denen die drei Fragezeichen älter werden, vollzieht Bob eine kleine Wandlung: Sein Interesse an Büchern lässt nach, seine
Vorliebe für Musik hingegen wächst. Er ersetzt seine Brille durch Kontaktlinsen und entwickelt sich zu einem Frauenheld. Seine Tätigkeit in der
Musikagentur Sax Sandler schränkt seine Zeit für die Ermittlungen zunehmend ein. Seit Folge 57 wird auf diese Aspekte jedoch nur noch in entscheidenden
Situationen Wert gelegt.

Bob ist ruhiger, zurückhaltender Natur. Er ist humorvoll, schlagfertig und verliert nur selten die Fassung. Während der Auseinandersetzungen zwischen
Justus und Peter tritt Bob in der Regel als Streitschlichter auf. Da er wenig spricht, rückt er in einigen Folgen in den Hintergrund. Größere Rollen spielt
er unter anderem in „Musik des Teufels“ oder „Der namenlose Gegner“. In „Spur ins Nichts“ muss er seine gefangenen Freunde befreien und in
„…und der Nebelberg“ führt er ein Reisetagebuch, durch das seine Gefühle auf eine ganz andere Weise deutlich werden.

Bob heißt mit vollem Namen Robert, doch nur seine Eltern nennen ihn so. Auf der Visitenkarte steht ebenfalls Bob Andrews. Seine Freundin heißt
Elizabeth Zapata, von der er sich allerdings wieder getrennt hat. Er fährt einen alten gelben VW-Käfer.

Der amerikanische Autor William Arden sagte in einem Interview, dass Bob höchstwahrscheinlich der Detektiv war, mit dem sich Robert Arthur am meisten
identifiziert habe. Beide tragen ähnliche Namen mit identischen Initialen (Robert Arthur ? Robert Andrews). Zudem ist Bob der erste Detektiv, den man
als Leser in der Auftaktfolge „…und das Gespensterschloss“ kennenlernt.

Alfred Hitchcock † (bis Folge 46)

(im Hörspiel gesprochen von Peter Pasetti (bis Folge 46), danach weiter als Erzähler (bis Folge 64), dann von Matthias Fuchs (Folgen 65–103) und von
Thomas Fritsch (ab Folge 104))

Bis zu der Folge „...und der schrullige Millionär“ nimmt auch Alfred Hitchcock als Handlungsperson teil. Er beauftragt die drei Detektive mit neuen
Fällen oder steht ihnen mit Rat und Tat zur Seite. Im ersten Buch („…und das Gespensterschloss“) versuchen die drei Detektive, Alfred Hitchcock als
„Paten“ für ihr Unternehmen zu gewinnen. Mit vielen Tricks gelingt es Justus schließlich, den Hollywood–Regisseur zu überzeugen, und die drei Freunde
erhalten von ihm den ersten Auftrag: das Auffinden eines Gespensterschlosses als Drehort für ein Filmprojekt.

Die Bücher der früheren Folgen beginnen mit einem Vorwort Alfred Hitchcocks und enden mit einem epilogartigen Rapport der drei Detektive im Büro des
Filmregisseurs. Im Universum der drei Fragezeichen ist Hitchcock derjenige, der die Fallberichte Bobs als Bücher veröffentlicht. Die deutsche Buchausgabe
der ersten Folgenreihe enthält im Unterschied zum Original darüber hinaus lauter Zwischenbemerkungen, mit denen der fiktive Hitchcock die Erzählung der
Handlung unterbricht und dem Leser Denkanstöße gibt. In den Hörspielen nimmt er in den frühen Folgen die Erzählerposition ein (gesprochen von Peter Pasetti),
zusätzlich zu seinen gelegentlichen Auftritten in der unmittelbaren Handlung. In den späteren Hörspiel–Folgen tritt nur noch ein Erzähler auf, der
allerdings nicht mehr die Figur Alfred Hitchcocks repräsentiert.

Nach dem Tode Hitchcocks erschien mit der Folge „…und das Narbengesicht“ die erste Folge ohne ihn. In der Folge selber hieß es, Hitchcock sei verstorben,
und der Schriftsteller Albert Hitfield veröffentliche die Fälle von nun an. Nach Erteilung der Lizenz zur Nutzung des Namens Hitchcock in Deutschland,
wurde die erste Auflage überarbeitet. Zwar blieb Hitfield in der zweiten Auflage als Figur bestehen, doch wurde Hitchcock auf gewohnte Weise erwähnt und
die Anmerkungen zu seinem Tod gestrichen. Als 2005 die Lizenz auslief, wurde Hitchcock in den Neuauflagen durch den fiktiven Regisseur Albert Hitfield
ersetzt. Da bei den drei Fragezeichen aber bereits eine Person mit diesem Namen existierte, nämlich der oben genannte Schriftsteller, führte dies bei der
Neuauflage des Narbengesichts von Omnibus zu einem schweren Fehler: Der Schriftsteller und der gleichnamige Filmregisseur tauchten in derselben Geschichte
auf. In „Auf tödlichem Kurs“ wird Hitchcock endgültig für tot erklärt.

Hitchcock selbst wurde als manchmal zorniger alter Mann dargestellt, der sich zwar ruhig, sachlich und interessiert mit den drei Fragezeichen über ihre
Fälle unterhielt und diese auch niederschrieb, aber bei falschen Kommentaren der Detektive schnell wütend wurde. Benötigten sie seine Hilfe, reagierte er
jedoch hilfsbereit.


Quelle: wikipedia.de